Bogenbrücke am Anschlussgleis Schacht Heringen

Stadt Heringen (Werra) - Wölfershausen

Eine Betonbrücke – heute das normalste der Welt. Doch Anfang des letzten Jahrhunderts ist ein solches Bauwerk eine kleine Sensation. Brücken – auch die für Eisenbahnen – wurden aus Stein oder Stahl gebaut ...

Bevor die Schachtanlage Heringen 1911 in Förderung gehen konnte, musste sie über ein Anschlussgleis mit der Kalifabrik der Gewerkschaft Wintershall auf der jenseitigen Werraseite verbunden werden. Der Bahndamm quert die Flussaue und das Gewässer wird durch einen rund 15 Meter hoher Doppelbogen mit einer lichten Weite von 53 Metern überspannt. An den durch wabenförmige Elemente verbunden Bögen hängt an Stahlstangen der Fahrweg mit dem einspurigen Eisenbahngleis.

Was die Brücke bemerkenswert macht, ist weder die Größe noch ihre Form. Es ist vielmehr das Material, denn sie gehört zu den frühesten Brückenbauten aus Stahlbeton. Erst im Jahre 1867 wird Joseph Monier das Patent für „Eisenbeton“ verliehen - der Begriff „Moniereisen“ erinnert noch heute an den Ingenieur. Der erste Brückenbau nach dieser Technik entsteht 1899 in Frankreich. Die Werrabrücke für die Gewerkschaft Heringen wird im Auftrag der Eisenbahndirektion Erfurt von den dänischen Ingenieuren Christiani und Nielsen geplant und realisiert. Diese gehören zu den Pionieren des Stahlbetonbaus und sind seit 1908 mit einer Dependance am Hamburger Hafen in Deutschland vertreten. Vollendet wird das Bauwerk im Jahre 1910.

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Werra-Kalibergbau-Museum


Das Werra-Kalibergbau-Museum in Heringen (Werra) dokumentiert die Geschichte und Gegenwart des seit 100 Jahren wichtigsten deutschen Kaliabbaugebiets auf beiden Seiten der hessisch-thüringischen Landesgrenze an der mittleren Werra. Der Ende des 19. Jahrhunderts beginnende Kalibergbau prägt die Region maßgeblich bis auf den heutigen Tag und ist nach wie vor der mit weitem Abstand größte Arbeitgeber.