Kraftwerk Lengers

Stadt Heringen (Werra) - Lengers

Wehranlage, Turbinenhalle und Wärterhaus dieser Kraftwerksanlage sind bis heute weitgehend so erhalten, wie sie in den Jahren 1903/04 gebaut wurden. Die Turbinenhalle mit ihrer Jugendstilfassade ist als technisches Denkmal geschützt und an ihrer Eingangstür zeigen die schmiedeeisernen Beschläge, wie aufwändig damals Industrie-Zweckbauten gestaltet wurden.

1903 steht der Schacht Grimberg in Heringen kurz vor seiner Vollendung und bei der anstehenden Fördertechnik der Kalisalze will die Bergbaugewerkschaft Wintershall ganz auf modernste Technik setzen: Alles soll elektrisch betrieben werden.

Weil solche Strommengen regional nicht zur Verfügung stehen, erwirbt die Gesellschaft beim Dorf Lengers die ehemalige Mühle. Diese wird abgerissen und es entsteht an gleicher Stelle die erste von drei leistungsfähige Wasserkraftanlage des Kaliunternehmens. Am 1. April 1904 geht die „Centrale Lengers“ in Betrieb, es folgen Widdershausen (1904) und Berka (1910).

Beim Bau der mächtigen Wehranlage muss auf zwei traditionelle Erwerbszweige im Werratal Rücksicht genommen werden: Auf die Fischer am Oberlauf der Werra und auf die Flößer, die ihr Holz aus dem Thüringer Wald über die Werra flussabwärts bringen. Deswegen werden eine Fischtreppe und eine Floßgasse angelegt, die bis heute erhalten sind.

2005 trennt sich der Kalikonzern endgültig von der eigenen Energieerzeugung. Der neue Eigentümer, die AUF Eberlein & Co. GmbH (Rothenburg o.d. Tauber), saniert und modernisiert die Anlage grundlegend: Sowohl die Turbinen als auch der Wasserdurchfluss an der Wehranlage werden nun automatisch gesteuert und zum Schutz der Fischbestände sind der Rechen und die Fischaufstiegsanlage nach neuesten Erkenntnissen umgebaut.

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Werra-Kalibergbau-Museum


Das Werra-Kalibergbau-Museum in Heringen (Werra) dokumentiert die Geschichte und Gegenwart des seit 100 Jahren wichtigsten deutschen Kaliabbaugebiets auf beiden Seiten der hessisch-thüringischen Landesgrenze an der mittleren Werra. Der Ende des 19. Jahrhunderts beginnende Kalibergbau prägt die Region maßgeblich bis auf den heutigen Tag und ist nach wie vor der mit weitem Abstand größte Arbeitgeber.